Ich bin unruhig. Zittern. Das Gefühl dass etwas durch meine
Arme schleicht und sie ruhelos macht. Druck im Kopf, keine Kopfschmerzen,
einfach nur das Gefühl dass mich etwas erdrückt. Kreislauf schlichtweg am
versagen. Keine Konzentration, kein gar nichts. Ich muss mich bewegen, die
ganze Zeit. Kann weder Klavier spielen, noch zeichnen. Immer wieder fangen
meine Hände wie verrückt an zu Zittern und ich rutsche plötzlich ab. Der
entspannende Klang von Amelie verstummt zwischen wahllos gedrückten
Tasten, die Zeichnung eines Mädchens, verunstaltet von einem gezackten Strich
mitten durchs Blatt. Immer wieder an die Schläfen fassen und zudrücken. Druck
ohne Ende. Endloses Denken an etwas, was mir nach wenigen Sekunden wieder
entfällt. Spüren, dass die Krankheit wieder in mir wächst. Doch ist sie rein
körperlich? Langsam aber sicher bekomme ich das Gefühl, dass sich etwas
psychisches dazumischt. Innerliche Unruhe, gedankenloses Denken und eine
unbekannte Angst zwischen den altbekannten Symptomen. Zittern,
Kreislaufversagen, Kopfschmerzen und Rhythmusstörungen beim Atmen. Ich will das
alles nicht wieder ertragen müssen. … deine Chancen stehen fifty fifty, dass
du für immer gesund bleibst... Chance vertan. Erst Übermorgen die
Möglichkeit, es überprüfen zu lassen. Was, wenn es morgen schlimmer wird? Es
ist schon jetzt kaum mehr auszuhalten. Ich muss etwas essen – keinen Hunger.
Weder die Kraft zum entspannen noch für sonst etwas vorhanden. Hoffen, dass es
wenigstes morgens besser ist. Ich muss die Schule überstehen und darf nicht
fehlen. Nein, Nein, Nein. Meine Zukunft hängt allein von diesem Jahr ab. Ich
muss mich ablenken, doch wie? Ich kann nicht aufhören, an meinen Fingern
herumzuspielen oder über meine Arme zu fahren. Ich bin unruhig. So unruhig. Ich
sollte schlafen. Mich ausruhen. Vielleicht geht es mir dann besser. Was,
wenn nicht? Hör auf, darüber nachzudenken! Ruhig bleiben, ganz ruhig.
Schlafen gehen und hoffen. Einfach nur hoffen...