Dienstag, 14. März 2017

silhouettengefühle

merkst du wie schnell alles verblasst?
stehe da zwischen leise klirrenden scherben
mit zitternden lippen hinfortgeblasen
hast du sämtliche gefühle
die jemals dagewesen zu sein schienen
in der ferne seh' ich
wenn ich die augen fest zusammenkneif'
manchmal noch immer deine leuchtenden pupillen
bevor das sichtfeld
zusammen mit salzigen tränen
ihren weg hinunter mein gesicht suchend
irgendwann nachts auf den von schmerz benetzten kissen vertrocknen
und ich leg mich leise dazu
wartend darauf in dieser stille zu ertrinken
erwürgt zu werden von den gedankenfäden
die sich immerzu winden um meinen verknoteten hals
die hände um die knie geschlungen
von leere ausgefüllt
schreit der magen nach aufmerksameit
der kopf nach beachtung
das herz nach geistesgegenwart
doch das wäre nicht sinn der sache
würde ich jetzt alles aufgeben
was ich mir durch deinen verlust verwirklichen konnte
ich mein' nein es ist kein ersatz
aber immerhin etwas manifestiertes
gewollte dissoziation
dünnere beine
und ein herz dass nun an berühungsängsten leidet
weil es sich in eine hand aus zucker begeben hat
auf dessen handgelenk woche für woche wasser geträufelt wurde
nur damit sie
mit mir
in sicherheit gewogen
zu boden fällt
asche zu asche
staub zu staub
hast den aufprall gespürt?
hab' immer gedacht engel spüren alles noch intensiver
aber vielleicht hab' ich mich geirrt
vielleicht spürt ihr einfach nichts
vielleicht hast du nie etwas gespürt
und alle erinnerungen, worte, bilder, videos, blicke
silhouetten innerer sehnsucht