Einst lag sie draußen
auf der Wiese
übersät mit roten
Tulpen und lila Veilchen
starrte in den blauen
Himmel hinauf
der strahlte und
leuchtete und sie lächelte
während Zuhause Mama
Kuchen backte
mit Erdbeeren und
Schokoladen-Kleeblättern
den sie so gerne aß,
dass ihr jedes Mal schlecht wurde
vom vielen Kuchen
und trotzdem war sie
glücklich in diesem Jahr
auf ihrer Wiese mit
den vielen Blumen
die sie pflückte und
zu Mama nach Hause brachte
die diese mit Tränen
in den Augen entgegennahm
und ihr über die
blonden Haare strich
die Mama nicht mehr
hatte
und sah in ihre
Augen, die sie im grünen Schimmer neugierig anstarrten
noch so jung und
unerfahren
das Leben erst vor
sich
so starrte sie Mama
an
deren Augen gerötet
waren vom vielen weinen
und so eingefallen,
dass man glaubte, sie würden gleich verschwinden
so sahen sie sich an
in diesem Jahr
und doch waren sie
glücklich.
Einst saß sie draußen
auf der Wiese
zwischen wehenden
Grashalmen vom kalten Wind
während sie frierend
die Arme um sich schlang
und den Tulpen und
Veilchen beim Welken zusah
und der Himmel war
grau und voller Wolken
den sie mit trüben
Blick betrachtete
während Mama beim
Bäcker war und Apfelkuchen kaufte
den sie nicht mochte
weil der Zimt fehlte,
den Mama immer hineingemischt hatte
und ihr glücklich sein
schwand von Tag zu Tag
während der Rauch in
ihren Lungen sie beruhigte
und die Angst um Mama
betäubte
die meistens im Bett
lag und schlief
oder die Hand ihrer
Tochter hielt, sie betrachtete und über ihre schwarz gefärbten Haare strich
wobei sie versuchte,
zu lächeln
während beiden Tränen
die Wangen hinunterrollten
so saßen sie da
und Mama war
schwächer denn je
so dass sie beim
Bäcker keinen Kuchen mehr kaufte
und glücklich sein
zum Fremdwort wurde
wie auch die Sonne
fremd wurde
deren warmes Kitzeln
auf der Haut verblasste
genauso saßen sie da
die Hände ineinander
verschränkt
und vergaßen zu
lächeln.
Einst stand sie
draußen auf der Wiese
schwarz gekleidet im
eisigen Schnee
mit Käsekuchen in den
Händen
weil sie wusste, dass
Mama ihn am liebsten aß
also hatte sie ihn
gebacken
und stundenlang am
Küchentisch gesessen und geweint
weil sie nicht
wusste, wie sie für alles danken sollte
und die heißen Tränen
schmolzen ein Muster in den Schnee
während sie vor Mamas
Grab stand
in den zittrigen
Händen den Käsekuchen
das Gesicht vom
Make-up verschmiert
so stand sie da
einsam und verlassen
und dachte an Mamas
Lächeln
dass sie immer so
bezaubert hatte
und zwischen all den
Tränen begannen ihre grünen Augen zu leuchten
weil sie nun wusste
dass Mama nicht wollte, dass sie trauerte
Also lächelte sie
und vergaß die Trauer
während sie ein Stück
Käsekuchen aß
und sich mit Mama
unterhielt
die von oben auf sie
herab schaute
und sicher stolz
gewesen wäre.