Vergiss nie das Kind in dir.
Schau dich im Spiegel an und denke
nicht - Ich bin jetzt sechzehn. Ich muss jetzt erwachsen sein.
Schau dich im
Spiegel an und denke - Vielleicht muss ich jetzt irgendwo
Verantwortung übernehmen, aber das wird mich niemals daran hindern,
Kind zu bleiben!
Und wenn du in den
Spiegel schaust, will ich, dass du lächelst, weil du eine
wunderschöne, junge Dame vor dir stehen hast, die viel im Leben
geschafft hat und noch vieles im Leben meistern wird.
Und wenn du deine
Steuererklärungen zu spät abschickst, rechtfertige dich nicht
dafür. Sag einfach, dein Hund hat sie gefressen. Wenn Hunde das mit
Hausaufgaben können, dann können sie das auch mit deinen
Steuererklärungen.
Vergiss nie das
Kind in dir.
Wenn du irgendwann
mal durch die Straßen läufst, denke nicht an all das, was du noch
nicht erledigt hast. Denke nicht an den vielen Stress, den man als
Erwachsener haben muss. Nein.
Laufe durch die
Straßen und genieße. Laufe durch die Straßen und lächle und - von
mir aus darfst du auch einen Abstecher auf den nächsten Spielplatz
machen und schaukeln und die kleine Rutsche in McDonalds
runterrutschen, die du mit 6 Jahren so liebstest. Du darfst in
Pfützen springen, wenn es regnet und du darfst auch immernoch an der
Rewe Kasse nach den kleinen, roten Lollis fragen, die nach Kirsche
schmeckten, die, mit den grünen Stielen.
Vergiss nie das
Kind in dir.
Vergiss nie, dass
auch Erwachsene weinen und Schwäche zeigen dürfen, wenn es mal zu
viel ist. Natürlich darfst du dir noch immer wünschen, dass man dir
aus Kinderbüchern vorliest, natürlich darfst du noch immer
Kuscheltiere im Bett wohnen lassen und du darfst auch noch Angst
haben, wenn ein Fuß aus dem Bett hängt, weil du glaubst, dass sich
ein Monster darunter versteckt.
Ganz egal, wie alt
wir waren und sind und werden - das Kind, das steckt immer in uns.
Lass den Teil Kind sein, der Kind sein möchte und gib dem ernsten
Erwachsenenleben in der großen, weiten, und manchmal auch bösen
Welt die Chance, die schönen und angenehmen und lustigen Momente
noch immer durch die Augen eines Kindes zu betrachten. Denn ganz
egal, wie alt wir sind - glücklich wollen wir alle irgendwo sein.
Also lass es zu. Lächle und lass es zu. Du wirst sehen.
Zugleich vergiss
nie, dass du jetzt groß bist. Dass sich neue, unbekannte Türen
öffnen, die so viel tolle Dinge für dich bereit halten. Geh Bier
kaufen, halte den Kassierern deinen Ausweis vor die Nase und genieße
den Moment, wenn sie daraufschauen und du genau weißt - Ich
darf.
Fühle dich
großartig, fühle dich gut. Schau dich an und sieh, wie groß und
schön du geworden bist. Was aus dem kleinen Mädchen wurde, die die
Welt damals noch verschlossen vor sich liegen hatte. Denke zurück
und verbanne alles Schlechte aus deinem Kopf. Stell dich vor den
Spiegel, sieh dich an und lache, lache laut und so herzlich wie du
nur kannst - denn du BIST schön. Und du bist TOLL! Und in 70 Jahren,
da will ich, dass du vor dem Spiegel stehst und genau dasselbe tust.
Was sagt denn das Alter schon großartig aus? Ja, wir erfahren, wir
erleben, wir leiden und lachen und lieben und hassen und irgendwie
prägt es uns. Aber das Alter wird trotzdem nie mehr sein als eine
Zahl. Eine Zahl, die sich jahrjährlich ändert und nichts anderes
tun wird. Alles, was jedes Jahr mit dir passiert, dass ist nicht das
Alter. Das bist DU! DU, DU, DU! Du bist es, die jetzt Bier kaufen
darf, nicht das Alter, DU - Das erwachsene du und das kindliche du!
Das Alter ist nur eine Zahl. Eine verdammte, kleine Zahl. Vergiss das
nie. Niemals. Versprich mir das. Schau mich an. Versprichst du es? Du
versprichst es. Da bin ich mir sicher. Lass dir dein Leben nicht von
Zahlen bestimmen. Bestimme dein Leben selbst. Sei heute erwachsen und
morgen Kind, und übermorgen kannst du beides sein, vielleicht auch
keins von beidem. Sei einfach du selbst. Sei du selbst, so wie du
willst, wann du willst und wo du willst. Kaufe dir ein Bier und liege
Nachts wach draußen und beobachte den Himmel und denke über alles
nach. Stehe am nächsten Morgen auf - mit dem Teddybär im Arm und
dem kindlichen Leuchten in den Augen, wenn es heißt, die große,
weite Welt zu erforschen. Du bist du. Du bist keine Zahl. Vergiss
nie, dass du Kind und Erwachsener zugleich sein kannst. Versprich es
dir selbst. Und lächle, wenn du diesen letzten Satz zu Ende liest.
Ich verspreche dir, ich werde es mir auch vesprechen.
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